Die Großenhainer Sankt Marien Kirche ist so einzigartig, weil sie in Kleeblattform gebaut wurde.
Errichtet wurde sie 1744 nach dem 2. Großenhainer Stadtbrand.
Die alte Kirche wurde durch das Feuer zerstört, nur noch
einige Außenmauern blieben stehen. Diese wurden in den Neubau mit einbezogen. Den Bau leitete
George Schmidt, ein Cousin und Schüler Georg Bährs (Architekt der Dresdener Frauenkirche).
Der Innenausbau der Kirche ist Barock, aber aus Geldmangel ziemlich schlicht gehalten. So
wurden viele Teile erst nachträglich in den späteren Jahren hinzugefügt. So erhielt die Kirche
vom Fabrikantenverein zwei Kandelaber 1884 oder von der Familie Zschille ein Oster- bzw.
Auferstehungsfenster, welches sich über dem Haupteingang befindet.
Um den Kirchenbau zu finanzieren wurden Betstuben eingerichtet, die an reiche Bürger
vermietet wurden. Diese Betstuben waren im Winter beheizbar. Die Porzellanöfen und die
Grün-Weiße Tapete sind bis heute erhalten geblieben. So eine Stube kostete ungefähr pro
Jahr 200 rheinische Thaler oder zwei Ochsen.
Der Bau des Kirchenschiffes, welches 19m
hoch ist, wurde 1748 fertiggestellt und am 3. Advent fand die erste Messe in ihr statt.
Die Orgel der Kirche wurde erst 30 Jahre später eingebaut und 1902 durch eine Orgel der
Firma Jehmlich ersetzt.
Auch der Turm wurde erst später fertig. So ragte er mit seinen 63m erst 1802 aus dem Stadtbild heraus.
Im Jahre 1855 bekam die Kirche nun endlich auch ein Läutwerk, welche bis heute erhalten geblieben ist. Zwar
wurde es während des 2. Weltkrieges abgenommen und zur Schmelze gebracht, aber wie durch ein Wunder wurden
die Glocken nicht eingeschmolzen. Von 1848 bis 1928 wurde dann der Turm als Feuerwachturm mit genutzt. So
wurde bei einem Brand tags über eine blaue Fahne vom Türmer in die Richtung gehalten, wo es brennt. Bei
Nacht war es eine rote Laterne.
Von 1972 bis 1990 wurde die Kirche restauriert und erstrahlt wieder in neuem Glanze. Neben den
Gottesdiensten finden auch jedes Jahr viele Konzerte statt.
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