Großenhainer Schloß

Im Jahre 1076 belehnt der Kaiser Heinrich IV den Herzog vom Böhmen Wratislaw II. mit der Mark Meißen und der Oberlausitz. Dieser nahm die Ländereien sofort in besitz und errichtete auf der Höhe des heutigen Neumarktes eine Burg. Diese wurde aber mehrmals durch den Sohn des verstorbenen Markgrafen Eckbert, dieser Schloßruine galt als rechtmäßige Erbe des Landes, zerstört. Um dieser Zerstörung zu entgehen beschloß der Herzog von Böhmen die Burg an ihrem jetzigen Standort zu errichten und mit einem Wassergraben zu umgeben. Außerdem umgab er die Ortschaft mit einer wiederstandfähigen Mauer.
Nachdem der Herzog verstarb ging das Land wieder an die Markgrafen von Meißen über. So wurde die Burg von den Markgrafen Dietzmann und Friedrich zu einem stark befestigten Schloß umgebaut. Es bot nicht nur Schutz vor ihrem Vater, dem Landgraf Albert dem Unartigen, sondern hielt auch der Belagerung des brandenburgischen Markgrafen Hanns im Jahre 1292 stand. In Urkunden wurde das Schloß als einer der wichtigsten Befestigungen in der Hayner Plege bezeichnet. Leider wurde das schön verzierte Schloß durch den Stadtbrand völlig zerstört. Aber auf Befehl des Kurfürsten August wurde es 1557 wieder aufgebaut. Hayn wurde während des 30 jährigen Krieges mehrmals von den Schweden belagert, aber die Generäle Banner (1637) und Torstensohn (1642) bissen sich an den Befestigungen die Zähne aus. Während der Belagerung wurde das Schloß abermal schwer in Mitleidenschaft gezogen und mußte erneuert werden. Die geschah auch auf Befehl des Kurfürsten Johann Georg des Anderen.
Im Jahre 1670 wurde es an den Adligen Klengel von Rittergut Naundorf verschenkt. Nach dieser Zeit verfiel das Schloß zusehens. Es stand leer. Aber später wurde es als Fabrik weitergenutzt. So befanden sich ab dem Jahre 1835 eine Schloßbrauerei und ein Holzhof der Gebrüder Eckardt auf diesem Gelände. Sie installierten eine Gasbeleuchtung im Schloß und errichteten im schloßturm einen Schornstein. Außerdem wurde eine Dampfmaschine aufgestellt. Aber am 10. Januar 1856 brannte es nieder. Zwar wurde es wieder aufgebaut und war im selben Jahr fertig, aber es blieb ungenutz und verfiel abermals. Nun soll es zu einem Kulturzentrum ausgebaut werden, welches 2002 zur Landesgartenschau in Großenhain fertig sein soll.
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